zur vorigen Station 
 zur ersten Station
Sitemap Impressum/Datenschutzhinweis
die Jahre 1933 bis 1936

 

Wichtig für die Geschichte der Konzentrationslager ist der 21. März 1933. An diesem Tag wurden die ersten Lager eröffnet. "Eröffnet" ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Begriff, denn damals hat man keine neuen Lager gebaut, sondern alte leerstehende Gebäude als Konzentrationslager verwendet oder Provisorien errichtet. Sachsenhausen war das erste komplett neu gebaute Lager.

Der nationalsozialistische Innenminister Wilhelm Frick gab bereits am 8. März 1933 bekannt: "Wenn am 21. März 1933 der neue Reichstag zusammentrete, würden die Kommunisten durch dringende und nützlichere Arbeit verhindert sein, an der Sitzung teilzunehmen. Sie müßten an eine fruchtbringende Arbeit wieder gewöhnt werden; dazu würde ihnen in den Konzentrationslagern Gelegenheit gegeben werden. Wenn sie sich dann wieder zu nützlichen Mitgliedern der Nation erziehen ließen, sollten sie als vollwertige Volksgenossen willkommen sein. Aber nicht nur die Kommunisten müssen verschwinden, sondern auch ihre roten Bundesgenossen von der Sozialdemokratie, denn die Sozialdemokratie ist die Wurzel, die den Kommunismus hervorgebracht hat."(1)

Diese beiden ersten eröffneten Lager waren die Lager Oranienburg (eine leerstehende Brauerei) und das Lager Dachau (eine alte Munitionsfabrik) in der Nähe Münchens.

Zunächst zu Dachau:

Der Prozeß der Machtübernahme der Nationalsozialisten war in den einzelnen Ländern unterschiedlich, insbesondere in Bayern. In Bayern war von vornherein Heinrich Himmler, Chef der SS, politisch aktiv. Sein Einfluß war aber zunächst auf Bayern begrenzt. Deswegen ist das Lager Dachau das erste, zunächst aber auch das einzige Lager der SS gewesen. Die anderen Lager waren Lager der SA. Dies trifft natürlich auch auf das Lager Oranienburg zu.

Das Lager Dachau muß erwähnt werden, weil dort der zweite Kommandant Theodor Eicke war. Er hat später maßgeblich die Oranienburger Geschichte im besonderen und die des NS im allgemeinen geprägt.

Eicke systematisierte in Dachau die Gewalt, er schuf die sg. Lagerordnung: Ein System von Regeln, wie Häftlinge für welche Vergehen zu bestrafen sind. Außerdem machte Eicke sich Gedanken um den Verwaltungsaufbau von Konzentrationslagern.

Die Lagerordnung und der Verwaltungsaufbau sollten Vorbild für alle anderen SS-Lager werden. Zunächst aber waren die anderen Lager damals Lager der SA wie z. B. das KZ Oranienburg.

Im Lager Oranienburg waren insgesamt ca. 3000 verschiedene Häftlinge inhaftiert, die stärkste Belegung betrug ca. 900 Häftlinge, häufig jedoch deutlich weniger. Die meisten (rund zwei Drittel) waren zwei bis drei Monate lang inhaftiert, fast alle aus politischen Gründen, hauptsächlich Kommunisten und Sozialdemokraten. Unter den Häftlingen befanden sich auch ca. 75-100 Juden, die aber ebenfalls aus politischen Gründen inhaftiert waren, beispielsweise der Rabbi Max Abraham, der öffentlich gegen den Antisemitismus protestierte oder der jüdische Anarchist Erich Mühsam. Nach dem Reichstagsbrand am 28. 2. 1933 wurde der jüdische Anarchist Erich Mühsam verhaftet und in das KZ Sonnenburg gebracht. Am 2. 2. '34 wurde er nach Oranienburg überstellt. Hier wurde er am 10. 7. 1934 ermordet, nachdem die SS das Lager übernommen hatte. Dieser Mord wurde als Selbstmord getarnt.

 

Das KZ Oranienburg

 

Placeholder image

Aus den umliegenden Gebäuden war es ohne weiteres möglich, in den Appellhof hinein zublicken. Vor dem Eingangstor befand sich ein Schild mit der Aufschrift "Konzentrationslager der SA-Standarte 208", darüber hinaus wurde die Einrichtung des Lagers bekannt gegeben. Es spielte in der Propaganda eine durchaus wichtige Rolle, selbst im Kino wurde über das Lager informiert:

Placeholder image

Das heutige Gelände der damaligen Brauerei. Die Ziegelsteinmauer im unteren Bereich stammt noch aus damaliger Zeit. Das Gelände ist heute als Gedenkstätte markiert und mit einer kleinen Informationstafel versehen. Begehbar ist es aber nicht.

Placeholder image

Grundriß des KZs Oranienburg nach Häflingsangaben

 

Der Häftling Otto Penak in einem Interview (nach einem Tonbandprotokoll):

"die kurze Vernehmung, dann stand eener in die Tür schon und hat uns die Treppe ’runtergehauen mit ’nem Knüppel hinterher und so ja und dann mußten wir unten sofort Kohl tragen, Weißkohl und Kohlen schleppen. Und jeden Abend kriegten wir andere Sachen, da waren unsere schon von den Kohlen, Kohl und so schon schwarz und dreckig. Dann kriegten wir andere Sachen, dann wurden wir eingeliefert in einem janz großen langen Saal. Da waren Strohsäcke, da mußten wir schlafen denn. Und morgens wurden wir früh geweckt, dann ging es gleich an die Arbeit. Erst haben wir mal Anstaltskleidung gekriegt, also Klamotten. Dann wurden wir eingeteilt in Kommandos, manche haben Außenarbeiten gemacht, manche Innenarbeit. Wir mußten die Höfe pflastern, mit den Fingern die Steine ’rausreißen und denn von vorne bis hinten, obwohl der Hof ja nicht zum Pflastern war. Bloß damit sie die Leute beschäftigt haben, nicht. Denn mußten wir drei Stunden stehen, nachts, war aber kalt, mit ’nem Hemd und mit Holzpantinen auf’m Kasernenhof. Und da waren alte Leute schon bei, die konnten das nicht aushalten, die sind einfach umgefallen. Da waren auch 70jährige dabei und so. Dann haben sie Böcke hingestellt und wir mußten im Laufschritt rüberspringen, haben gesagt, ‚könnt ihr euch wieder warm machen‘, ja. Und die alten Leute, die nicht ’rüber kamen, da haben sie ihr Bajonett genommen oder ihren Dolch und haben sie einfach in den hintern gesteckt, damit das Blut so ’rauskam, das war denen janz egal."

 Eindrucksvoll schildert der ehemalige Reichstagsabgeordnete Gerhart Seger der SPD, der selbst in Oranienburg inhaftiert war, in einem offenen Brief an Hermann Göring (damals Preußischer Innenminister) zahlreiche Mißhandlungen:

"Sie sprechen in einem Artikel in der englischen Zeitung 'Morning Post' von einer 'Flut feiger und niedriger Verleumdungen und Greulmärchen', die im Ausland durch 'Kreaturen' verbreitet würden, die 'keine Ehre und kein Vaterland' haben. Ich war vom 14. Juni bis zum 4. Dezember 1933 als Schutzhaftgefangener im Konzentrationslager Oranienburg. Ich war Opfer und Augen zeuge zahlloser Mißhandlungen und ich frage Sie daher vor der Öffentlichkeit der ganzen Welt:

Wagen Sie es als ein 'Greuelmärchen' zu bezeichnen, daß der SA-Sturmbannführer Krüger am 15. Juni 1933 mit zwei SA-Leuten im Zimmer 16 des Verwaltungsgebäudes im Konzentrations­lager Oranienburg den Arbeiter Hagedorn aus Coswig stunden­lang so auf die Nieren geschlagen hat, daß das Opfer dieser Mißhandlungen tags darauf starb? Wagen Sie es als ein 'Greuelmärchen' zu bezeichnen, daß am 27. Juni 1933 der Arbeiter Sens aus Zerbst durch die Blutstauungen infolge stundenlanger Schläge, die ihm der SA-Sturmbannführer Krüger und zwei SA­Leute im Zimmer 16 des Verwaltungsgebäudes im Konzentra­tionslager Oranienburg zufügten, an Herzschlag gestorben ist? Wagen Sie es als ein 'Greuelmärchen' zu bezeichnen, daß der Kommandant des Konzentrationslagers Oranienburg SA-Sturmbannführer Schäfer im August 1933 vier Arbeiter aus Friedrichsthal von nachts 12 Uhr bis zum Nachmittag des nächsten Tages 17 Uhr mit bloßen Füßen auf dem Hof des Lagers Oranienburg ununterbrochen im Kreis herumlaufen ließ, bis ihnen die Haut in blutigen Fetzen von den Füßen hing? Wagen Sie es als ein „Greuelmärchen" zu bezeichnen, daß der Kommandant des Konzentrationslagers Oranienburg SA-Sturmbannführer Schäfer Dunkelarrestzellen einrichten ließ, die eine Grundfläche von 60 zu 80cm haben und den darin eingeschlossenen Gefangenen nur das Stehen erlauben? Wagen Sie es als ein 'Greuelmärchen' zu bezeichnen, daß der Schutzhaftgefangene Neumann im September 1933 in einer dieser Stehzellen acht Tage und acht Nächte 192 Stunden stehend eingeschlossen war? Wagen Sie es als 'Greuelmärchen' zu bezeichnen, was ich in meiner in der Verlagsanstalt 'Graphia', Karlsbad, erschienenen Schrift 'Oranienburg' an erlebten und erlittenen Tatsachen von der Be­handlung der Schutzhaftgefangenen im Konzentrationslager wiedergegeben habe und was ich vor jedem unparteiischen, unabhängigen Gericht der Welt eidlich zu bekräftigen bereit bin? Sie beschimpfen die Opfer des nationalsozialistischen Terrors in Deutschland, die der Welt über ihre Erlebnisse die Wahrheit sagen, als ' Kreaturen', die 'keine Ehre und kein Vaterland' hätten.

Die Tatsache meiner Teilnehmerschaft am Weltkrieg, an den Fronten in Galizien, Frankreich und Italien, und meine Kriegsnarben schützen mich und alle meine Kameraden, die das gleiche hinter sich haben, davor, daß uns dieser Anwurf vor Ihnen trifft."

Brief Gerhat Seeger an Hermann Göring, abgedruckt in: Dokumente des Verbrechens. Aus Akten des Dritten Reichs, Bd. 2., Berlin 1993, S. 90ff.

Gerhart Seger war von 1938 bis 1933 Abgeordneter der SPD im Reichstag, als Journalist tätig als Chefredakteur des "Volksblattes für Anhalt" in Dessau. Ihm gelang Anfang Dezember 1933 die Flucht von einem Außenkommando. er wurde eingesetzt für Erdarbeiten zum Ausschachten eines Grabens. Er floh unmittelbar in die Tschechoslowakei, er wechselte hierfür mehrmals die öffentlichen Verkehrsmittel, die letzte Etappe legte er zu Fuß zurück, um unentdeckt zu bleiben. Von dort aus emigierte er später in die USA.

Vgl. Seger, Gerhart: Oranienburg. Erster authentischer Bericht eines aus dem Konzentrationslager Geflüchteten, Karlsbad 1934, die Flucht beschreibt er ab S. 65.

zurück zur Einführung:

Rassistische Verfolgungen waren damals Terror (z. B. der April-Boykott) und antisemitische Gesetze. Der Frick-Rede entsprechend waren die Häftlinge in den ersten Jahren fast ausnahmslos politische Häftlinge. Der Kommandant des Lagers Oranienburg verfaßte ein Buch über "sein" Lager. Er beschrieb darin, daß es um "Umerziehung" gehe, den Handlangern des internationalen Judentums Vernunft einzubläuen. "Man darf die Schwere und den Wert einer solchen Erziehungsarbeit nicht unterschätzen." So gab es zunächst zwei getrennte Wege des Terrors: Politische Gegner kamen ins KZ, die sg. "rassischen" Gegner wurden durch diskriminierende Gesetze und Terror außerhalb der KZs in Deutschland selbst verfolgt. Später erst, ab Sommer 1938, dienten die KZs im zunehmenden Maße dazu, alle auszusondern, die nicht in das offizielle "perfekte" Bild einer nationalsozialistischen Gesellschaft paßten. Im Sommer 1938 kamen ins KZ Sachsenhausen ungefähr 6000 sg. "Asoziale": Bettler, Landstreicher, angeblich Arbeitsfaule.

Die ersten Verhaftungen von Juden aus rassistischen Motivationen heraus fanden nach dem Pogrom im November 1938 statt. Eine Ausnahme gab es jedoch in Oranienburg: 40 Jugendliche und fünf Erwachsene wurden im Juni 1933 verhaftet. Die Erwachsenen waren Erzieher in einem Jugendheim. Dieses Heim, das sich in Wolzig befand, wurde vom Deutsch-Israelitischen-Gemeindebund finanziert, war aber offen für alle. So waren 13 der Verhafteten keine Juden. Am 7. Juni 1933 drangen SA-Männer in das Heim ein. Während die Jugendlichen im Hof gesammelt wurden, drang eine zweite SA-Gruppe in das Heim ein. Diese versteckte Waffen, kommunistische Flugblätter und anderes gegen den Nationalsozialismus gerichtetes Material. Die SA "fand" das Material und brachte einen Teil der Erzieher und Jugendlichen in das KZ Oranienburg. Dort begann man mit Verhören. Die Jugendlichen wurden mißhandelt, gefoltert und zur Arbeit gezwungen. Das Heim wurde geschlossen. Am 10. Juli 1933 wurden alle entlassen.(2) Betont werden aber muß, daß man damals zumindest es noch für notwendig erachtete, den Verhafteten kommunistische Propaganda vorwerfen zu müssen, um die Betreffenden zu verhaften.

Das KZ Oranienburg wurde im Sommer 1934 geschlossen. Grund hierfür war die Konkurrenz zwischen SA und SS. Ernst Röhm, Führer der SA, war zu diesem Zeitpunkt teilweise noch radikaler als Hitler. Röhm forderte z. B. in der Öffentlichkeit den Übergang von der nationalen zur nationalsozialistischen Revolution und die Verschmelzung von SA und Reichswehr. Die Reichswehr war damals auf Grund des Versailler Vertrages auf 100000 Mann begrenzt, die SA hatte weit mehr Mitglieder (August 1934 ca. 2.9 Millionen Mitglieder).(3) Eine Verschmelzung von Reichswehr und SA hätte die den Verlust des Charakters der Reichswehr zur Folge gehabt. Hitler war außerdem noch auf die Unterstützung der Konservativen angewiesen, die mit Röhms Forderungen noch viel weniger einverstanden waren. Somit befahl Hitler im Sommer 1934, Röhm ermorden zu lassen und mit ihm ca. 80 bis 100 weitere lokale SA-Führer. Der Mörder Röhms war Theodor Eicke, der frühere Kommandant des Lagers Dachau.

"Früherer" Kommandant, denn Eicke wurde inzwischen befördert. Seit Mai 1934 war er der sg. "Inspekteur der Konzentrationslager", der Kommandant aller Kommandanten. Sein Amt, die "Inspektion der Konzentrationslager" (IKL) siedelte sich zunächst in Berlin an, dort befindet sich heute das Museum "Topographie des Terrors". Die IKL selbst war ein Teil der Gestapo, in Personalunion war Eicke aber auch Führer der Wachmannschaften und als solcher wiederum Teil der SS.(4)

Die Lager der SA wurde unter Kontrolle der SS gestellt (in Oranienburg hatte die SS Waffengewalt angewendet, um die SA zu vertreiben), das Lager Oranienburg kurze Zeit später geschlossen. Das Lagersystem wurde dann von Eicke reorganisiert.

In der Nacht vom 1. zum 2. Juli 1933 wurde die SA von der Landespolizeigruppe "Göring" entwaffnet. Lediglich die zur Bewachung der Häftlinge nötigen Waffen verblieben bei der SA. Am 4. Juli 1934 erschien Eicke im Lager. Der Häftling Felix von Papen (ein Neffe Franz von Papens, inhaftiert wegen monarchistischer Umtriebe), berichtet über die Vorgänge: "Drei Tage später erschien die SS. Sie war vorsichtiger als die Stabswache, weil man auch in der SS lieber lebt als stirbt. Sie umzingelte zuerst das aller Waffen bare Lager und hatte sich sogar zwei Tanks mitgebracht. Es sah schauerlich aus: Nach diesen Vorsichtsmaßnahmen von Parteigenossen gegen Parteigenossen hielt SS-Brigadeführer Eicke, Chef aller Konzentrationslager Deutschlands, seinen Einzug. Der wachhabende Posten ließ vor Schreck sein Gewehr fallen. Auf dem Hof versammelte sich nun die angstschlotternde SA mit ihren gewaltigen Führern Hörnig und Stahlkopf. Mit schnarrendem Ton tat Herr Eicke seinen Kameraden kund, daß er jetzt die Lagerleitung übernehme, die SA sei nur noch Gast im Lager. Jeder SA-Mann habe die Pflicht, sich schleunigst nach einem bürgerlichen Beruf umzusehen."(5)

Die SA wurde in die zweite Reihe gestellt, was viele als Schmach empfunden hatten, denn ohne SA wäre es nicht zur Machtbernahme durch die Nationalsozialisten gekommen. Viktor Lutze, der nach dem sg. "Röhm-Putsch" zum Stabschef der SA ernannt wurde, begann mit diesem Ereignis, seine Erlebnisse aufzuschreiben:

"Was waren es in Wirklichkeit für Männer? Alles Männer der SA, wie ich sie vorhin geschildert, Männer, die jahrzehntelang für den Führer und für den Nationalsozialismus gekämpft, geopfert, ja alles erduldet hatten aus Idealismus, Uneigenützigkeit und in Freiwilligkeit. Und dies soll der Dank dafür sein? Das waren die Gedanken der SA, sie konnten ja nicht anders sein. Und diese Männer sollen nun wieder Glaubensträger sein für eine Idee, mußten wieder zum Kämpfer für den Führer werden:"

Siemens, Daniel: Rechtfertigung und Selbsterhöhung nach der 'Nacht der langen Messer'. Die Aufzeichnungen von SA-Stabschef Viktor Lutze, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Heft 2/2023, 72. Jhg., S. 370-433. hier S. 411.

Aus diesen Zeilen spricht die Enttäuschung, die man hinnehmen mußte. Diese wurde in politischer Gewalt umgesetzt, es kam kurze Zeit später zu einer neuen Welle antisemitischer Gewalt im Land, eine Methode zu zeigen, wieder Kämpfer für den Führer sein zu können. Die antisemitische Terror außerhalb der Lage setzte erneut ein.

Per Erlaß wurde die SS im Juli 1934 zur selbständigen Organisation erklärt aufgrund ihrer Verdienste am 30. Juni 1934.

Am 1. 4. 1935 zog die SS-Wachmannschaft des KZs Columbiahaus in Berlin-Tempelhof in das Schloß Oranienburg. Die Wachmannschaft bezeichnete sich seit dem 20. 4. 1935 als "SS-Wachverband V Brandenburg".

1936 wurde Sachsenhausen als das erste systematische Konzentrationslager komplett neu gebaut, nach Himmlers Worten als ein "modernes und neuzeitliches" Lager. Die Bezeichnung "systematisch" ist notwendig, weil hier der erste Versuch vorlag, Ideologie in Architektur umzusetzen. Der SS-Architekt sollte ein Lager für ca. 10000 Häftlinge entwerfen, die mit möglichst wenig Aufwand zu bewachen waren.

Das Ergebnis war das Lagerdreieck mit seinem zentralen Punkt, dem sg. "Turm A". Auf dem Balkon des Turm A war ein Maschinengewehr installiert, das zwischen die einzelnen Baracken schießen konnte. Wachtürme waren zunächst nur an den Ecken des Dreiecks vorgesehen. Sehr schnell hat sich herausgestellt, daß diese Bewachung unzureichend ist, so daß weitere Wachtürme hinzu gebaut worden sind. Auf der Luftaufnahme vom März 1945 von britischen Alliierten läßt sich dies nachvollziehen:

Placeholder image

Rot eingerahmt ist das eigentliche Lagerdreieck, in dem die Häftlinge untergebracht waren. Im Sommer 1938 kamen noch 18 weitere Baracken hinzu, das sg. "Kleine Lager" wurde gebaut (pinkfarbener eckiger Bereich rechts vom pinkfarbenem Kreis). Das Lager war für mehr Häftlinge nicht zu erweitern, sonst hätte man die hier weiß gezeichntete Symmetrie - Achse aufgeben müssen. Wegen des Problems der Erweiterung hatte man später gebaute KZs als Rechtecke angelegt, einzige Zwischenlösung war das ebenfalls baulich unpraktische Lager Buchenwald. Ende 1937 erfolgte der Neubau in Dachau, die Häftlingsbaracken wurden dann rechteckig angeordnet. Der pinkfarbene Kreis markiert den sg. "Turm A" mit dem Maschinengewehr, ausgerichtet auf dem halbkreisförmigen Appellplatz der Häftlinge. Hinter ihm befinden sich die vier Barackenringe, der erste konnte noch als Halbkreisangelegt werden, die drei folgenden konnten konstruktionsbedingt keine vollständigen Halbkreise mehr sein.

Beim Lager Sachsenhausen lag also der erste Versuch vor, Ideologie und Architektur zu vereinen, indem man durch die halbkreisförmige Anordnung der Baracken auf eine Maximierung des Terrors und der Bewachungssituation aus war.

Das Lager wurde eindeutig für den geplanten Krieg im Osten gebaut. 1936 wurde der Vierjahresplan zwecks Intensivierung der Rüstungsindustrie aufgestellt, 1936 wurde auch die sg. "A-Kartei" aufgestellt. Das Codewort "A-Fall" war das Tarnwort für den Krieg. Bei der "A-Kartei" handelte es sich um eine Liste von Personen, die im Falle eines Krieges verhaftet werden sollten.

Diesen Zusammenhang hatte Himmler 1937 in einem Vortrag vor der Wehrmacht verdeutlicht, betitelt mit "Wesen und Aufgabe der SS und Polizei im Falle eines Krieges": "Ich komme nun im Zusammenhang mit diesem Komplex zu der Hauptfrage: Sicherheit im Innern und Aufgabe der Polizei während eines Krieges. Wir werden in einem künftigen Kriege nicht nur die Front der Armee auf dem Lande, die Front der Marine zu Wasser, die Front der Luftwaffe in der Luftglocke über Deutschland haben, wie ich es nennen möchte, sondern wir werden einen vierten Kriegsschauplatz haben: Innerdeutschland! Das ist die Basis, die wir gesund erhalten müssen, auf Biegen und Brechen gesund, weil sonst die drei anderen, die kämpfenden Teile Deutschlands, wieder den Dolchstoß bekämen."(6) Hier wurde an die Dolchstoß-Legende angeknüpft (die gerade auch in der Wehrmacht weit verbreitet war), um Oppositionelle zu verhaften.

Insbesondere ab 1937 wurden die Häftlinge gezwungen, daß sg. "SS-Truppenlager" aufzubauen. Sachsenhausen diente als Trainings- und Ausbildungsstätte für die SS-Totenkopfverbände, Oranienburg war, so hieß es offiziell, "Hauptstadt der SS in Nähe der Reichshauptstadt Berlin". Auf diesem Gelände befand sich z. B. die Kantine bzw. Volks- und Gemeinschaftshalle, Kasernen, Heizwerk und Duschen für die SS, Eickes Dienstvilla, Garagen, der Eingang für die SS-Mitglieder, ein Krankenbau und Autowerkstätten. In der Luftaufnahme oben ist dies der grün markierte Bereich. Das Gelände von der Aufnahme nicht vollständig erfaßt, über dies Gelände geht die Führung.

Wegen dieser Funktion als Ausbildungslager (ebenso wie Dachau und Buchenwald) sind sehr viele SS-Karrieren eng mit Sachsenhausen verknüpft.

Eine der wichtigsten: Die von Rudolf Höß, Kommandant von Auschwitz im Zeitraum 1940-1943.

Höß begann seine Karriere in Dachau, 1938 kam er als Adjutant nach Sachsenhausen. Von 1938-1940 wohnte er in der Wohnsiedlung an der Dreiecksspitze für die unteren und mittleren Ränge des Kommandanturbereichs (der blaue Bereich an der Dreiecksspitze in obiger Luftaufnahme). Er wurde zum Schutzhaftlagerführer befördert, 1940 kam er als Kommandant nach Auschwitz, zusammen mit 30 Sachsenhausener Häftlingen (eingesetzt als Funktionshäftlinge).

1943 kam er nach Sachsenhausen zurück. Seitdem wohnte er in einer der sechs Villen an der Bernauer Straße (damals Adolf-Hitler-Damm) westlich des Heinrich-Grüber-Platzes (damals Heinrich-Himmler-Platz). In diesen sechs Villen wohnten höher- und höchstrangige SS-Mitglieder, die in der bereits erwähnten "Inspektion der Konzentrationslager" (IKL) gearbeitet haben. Dieses Amt zog 1938 von Berlin nach Oranienburg um, weil Oranienburg die Hauptstadt der SS werden sollte. Höß war ab 1943 Leiter des Amtes D I (Zentralamt). Die IKL wurde im Frühjahr 1942 dem SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt als "Amtsgruppe D" eingegliedert. Östlich des damaligen Heinrich-Himmler-Platzes setzte sich die Reihe der Siedlungshäuser fort: Hier wohnten höherrangige SS-Mitglieder, die im Lager gearbeitet haben (sg. "Führerhäuser", also für SS-Lagerpersonal in Offiziersrängen). Der letzte Kommandant Sachsenhausens, Anton Kaindl, wohnte am Adolf-Hitler-Damm Ecke Heinrich-Himmler-Platz.

Placeholder image

Rot eingekreist die sogenannte Inspektion der Konzentrationslager, blau die Dienstvillen der Abteilungsleiter der IKL, gelb die Führerhäuser.
In diesen Gebäuden wohnte das KZ-Lagerpersonal aus den Offiziersrängen, also Inhaber sg. "Führerpositionen". Links von der IKL und über den blau gekennzeichneten Bereich befand sich die Siedlung für die einfachen Mitarbeiter der IKL.

Die IKL war die Verwaltung aller nationalsozialistischen Konzentrationslager, von vier Ausnahmen abgesehen: Diese Ausnahmen waren die reinen Vernichtungslager der sg. "Aktion Reinhard" (Belcec, Sobibor, Treblinka) und Chelmno. Die Lager der "Aktion Reinhard" unterstanden dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA), die Verantwortlichkeit für Chelmno, das eher eine Gaswagen-Station war und kein Lager, ist nicht eindeutig geklärt. Das dafür zuständige "Sonderkommando Lange" erhielt Weisungen vom RSHA und von höheren SS- und Polizeioffizieren des Warthegaus.(7) "Reines" Vernichtungslager bedeutet, daß die Menschen in solchen Lagern sofort ermordet worden sind, unabhängig von ihrer Arbeitskraft. Deswegen gab es in solchen "Lagern" keine Baracken für Häftlinge, weil sie nicht notwendig waren.

Alle anderen Lager unterstanden der IKL, auch der Komplex Auschwitz. Alle anderen Lager unterstanden der IKL, auch der Komplex Auschwitz. Das Todeslager Auschwitz-Birkenau war zunächst konzipiert als ein riesiges Zwangsarbeitslager. Man erwartete bereits im Vorfeld des Krieges gegen die Sowjetunion eine hohe Anzahl russischer Kriegsgefangner. 1942 kam die systematische Tötungsfunktion hinzu, so daß dieses Lager (wie auch Maidanek) eine zweifache Funktion ausübte: Zwangsarbeit und systematische Vernichtung. Deswegen gab es in diesen Lagern sg. "Selektionen". Man wählte Häftlinge nach dem Kriterium aus, wer kann bzw. besser: wer soll arbeiten und wer nicht. In allen anderen Lagern hat es solche Selektionen direkt nach der Ankunft der Häftlinge nicht gegeben. Jeder wurde zur Zwangsarbeit gezwungen (Ausnahme: russ. Kriegsgefangene im Zeitraum von Ende August '41 bis Mitte November '41). Zwangsarbeit jedoch bedeutet nicht, daß Häftlinge in solchen Lagern nicht ermordet worden sind, im Gegenteil: In Sachsenhausen sind ungefähr 40.000 bis 60.000 Häftlinge von 200.000 ermordet worden durch die harte Arbeit, Hunger, Krankheit, Mißhandlungen und Hinrichtungen.

Die beiden Lager Sachsenhausen und Dachau standen also miteinander in Beziehung: Dachau war das Vorbild für den "inneren" Aufbau (Lagerordnung, Verwaltung), Sachsenhausen war architektonisches Vorbild. Diese Architektur hat sich im Nachhinein aber als nachteilig erwiesen: Das Lager kann nicht erweitert werden, ohne die Symmetrie (die Mittelachse des Dreiecks) aufzugeben. Deswegen wurden die anderen KZs rechteckig (Ausnahme: die Zwischenlösung Buchenwald, die ebenfalls nachteilig war) gebaut.

Eine letzte Bemerkung zur Architektur: Das Gebäudeensemble der Kantine bzw. "Volks- und Gemeinschaftshalle" und den Kasernengebäuden westlich der Kantine auf dem Truppengelände bilden zusammen mit dem Appellplatz ein Areal, das sich einem Gauforum sehr ähnelt.

Zu beachten ist, daß östlich der Symmetrie-Achse eine weitere Kaserne geplant war (sehr wahrscheinlich hätte man auch eine vierte gebaut). Zum Bau der dritten Kaserne kam es nicht mehr, statt dessen wurde ein Luftschutzbunker gebaut. Wenn man sich nun aber den Appellplatz der SS vor der Kantine eingerahmt vorstellt durch die teilweise nur in Planung befindlichen Gebäude (also vier Kasernengebäude) ist diese Architektur typisch nationalsozialistisch: Am Ende eines Appellplatzes eine "Volks- und Gemeinschaftshalle", vor eben dieser der Appellplatz, symmetrisch eingerahmt von Gebäuden. Es gleicht einem Gauforum.(8) Baulich realisiert wurde ein Gauforum nur in Weimar.

Auf dem Gauforum sollten sich die Bewohner einfinden, um den Propagandareden zuzuhören. Ebenso sollten Wohnsiedlungen eine solche Volks- und Gemeinschaftshalle erhalten, die sich meist am Ende einer Hauptachse befinden sollte.(9) Dies war eine typisch nationalsozialistische Architektur. Ihren Ursprung hat eine solche Architektur in der Antike, vergleichbar z. B. mit dem Forum Romanum. Dieser Platz war in der Antike für die Römer der zentrale Treffpunkt zur Kommunikation und ein Marktplatz. Im Nationalsozialismus war die Funktion auf Propaganda und Unterhaltung (Theater und Kino) begrenzt.

Placeholder image

Gelb eingezeichnet links oben die Volks- und Gemeinschaftshalle, blau die beiden Kasernengebäude, rot der Luftschutzbunker (inkl. dem südlichen unbebauten Gelände), ebenfalls gelb (rechts unten) der Eingang ins Truppengelände, weiß gekennzeichnet die Symmetrieachse. Der Platz zwischen den Gebäuden war der Appellplatz der Wachmannschaften der SS. Anstelle des (roten) Luftschutzbunkers sollte ein drittes Kasernengebäude entstehen, an der weißen Symmetrieachse exakt gespiegelt. Später hätte man sicherlich ein viertes Kasernengebäude hinzugefügt. Ein solches Gebäude-Ensemble entspricht einem Gauforum. Ein freier Platz, der Appellplatz, wird eingerahmt von Funktionsgebäuden, der Abschluß wird gebildet von der Volks- und Gemeinschaftshalle.

Zum Vergleich: das ehemalige Gauforum in Weimar:

Placeholder image

Das Gauforum in Weimar: Der Appellplatz wird von Funktionsgebäuden eingerahmt (Haus der DAF, Haus des Reichsstatthalters, Haus der Gliederungen der NSDAP). Den Abschluß bildet (hier mit Flachdach, weil zu DDR-Zeiten baulich verändert) wieder die Volks- und Gemeinschaftshalle.

Der Appellplatz für die SS-Wachmannschaften findet übrigens seine Fortsetzung im Appellplatz der Häftlinge. Der Halbkreises des Appellplatzes der Häftlinge im KZ findet seine Fortsetzung im Appellplatzes der SS-Wachmannschaften im Truppenlager, wie auf dem Luftbild unschwer zu erkennen ist:

Placeholder image

der räumliche Zusammenhang zwischen Appellplatz der Häftlinge und dem der Wachmannschaften:
Der Platz vor den Häftlingsbaracken war der Appellplatz. Hier mußten die Häftlinge antreten und sich zählen lassen. Der rechteckige rote Bereich im SS-Truppenlager war der Appellplatz der SS-Wachmannschaften. Diese stehen über die gedachte gelbe Linie miteinander in Beziehung, der Halbkreis des Appellplatzes der Häftlinge findet seine Fortsetzung im Appellplatz der SS-Wachmannschaften auf dem gegenüber liegenden Gelände.

Diesen Zusammenhang gab es natürlich auch inhaltlich, wie bereits angedeutet wurde. Es ist zum besseren Verständnis noch notwendig, den inhaltlich-funktionalen Zusammenhang zwischen Truppengelände und KZ (eigentlich präziser "Schutzhaftlager") zu umreißen:

Auf dem Truppengelände wurden die Wachmannschaften ausgebildet. Er gehörte zur Wachtruppe, nicht zum eigentlichen SS-Lagerpersonal, dem sg. "Kommandanturstab"! Das heißt, die SS-Mitglieder wurden auf dem SS-Truppengelände militärisch gedrillt und ideologisch geschult. Eine Woche im Monat in etwa mußte man dann die Häftlinge bewachen. Der Truppenangehörige stand dann beispielsweise auf den Wachtürmen oder bewachte die Häftlinge auf ihren Weg, wenn sie zur Zwangsarbeit ausrückten. Innerhalb dieser Woche unterstand die Wachmannschaft dem Lagerkommandanten. Ebenso beteiligten sich die Wachmannschaften an "Außeneinsätzen", wie zum Beispiel an der Zerschlagung des Sudetenlandes Oktober 1938.

Nach einer Woche wurde die Wachtruppe ausgetauscht, man wurde wieder gedrillt und geschult. Dies bedeutet, daß sich der Kontakt mit Häftlingen auf Bewachungssituationen beschränkte, solange man Angehöriger der Wachtruppe war. Hier war das SS-Mitglied noch nicht verantwortlich für den alltäglichen Terror. Mißhandlungen und Tötungen der Häftlinge konnten "nur" stattfinden, wenn man Häftlinge erschossen hat, die (angeblich) fliehen wollten bzw. durch Mißhandlungen während der Bewachung der Arbeitskommandos.

Man konnte aber irgendwann in den sg. "Kommandanturstab" versetzt werden. Dann gehörte man zum eigentlichen Lagerpersonal und hatte ständig Kontakt mit den Häftlingen. Seine Karriere begann man in der Regel als Blockführer, man war also für einen oder mehrere Häflingsblöcke verantwortlich. Diese SS-Mitglieder waren den Häftlingen durch den ständigen Kontakt namentlich bekannt, deswegen tauchen diese Namen immer wieder in den Häftlingsberichten auf, z. B. Gustav Sorge, Otto Kaiser usw. usw. Jetzt war man für den alltäglichen Terror verantwortlich, jetzt konnte man die Häftlinge täglich mißhandeln und ermorden. Als Mitglied des Kommandanturstabes konnte man dann auch in den SS-Siedlungshäusern wohnen. Wer weiter Karriere machte und in Offiziersränge aufstieg, der mußte übrigens in die sg. "Führerhäuser" ziehen.

Abschießend soll hier nur kursorisch erwähnt werden, dass man ab 1942 das sg. "Waldlagr" errichtet hatte, ein Gebiet nördlich des bisherigen Konzentrationslagers wurde erschlossen für weitere SS-Infrastruktur. Hier befanden sich riesige Depots, eine Funkstation, Hundezwinger u. v. a.:

Placeholder image

Schon 1940 erfolgten erste Verhandlungen zur Anmietung des Waldgeländes, der Bau begann 1942. Der Druck zur Erweiterung ging in erster Linie vom Kraftfahrzeugdepot, dem Nachrichtenzeugamt und vom Hauptzeugamt aus.(10)

(1) Wilhem Frick am 8. 3. 1933, also nach den Neuwahlen, in Frankfurt a. Main, zitiert nach Tuchel, Johannes: Konzentrationslager. Organisationsgeschichte und Funktion der "Inspektion der Konzentrationslager" 1934-1938, Boppard a. Rhein 1991, S. 37.

(2) Vgl. Drobisch, Klaus: Überfall auf die jüdischen Jungen im Juni 1933. Dokumente, in: Eichholtz, Dieter (Hrsg.): Verfolgung, Alltag, Widerstand. Brandenburg in der NS-Zeit, Berlin 1993, S. 168-206.

(3) Zahl aus Longerich, Peter: Die braunen Bataillone. Geschichte der SA, München 1989, S. 223.

(4) Vgl. ausführlich Tuchel, Johannes: Konzentrationslager. Organisationsgeschichte und Funktion der "Inspektion der Konzentrationslager" 1934-1938, Boppard a. Rhein 1991, S. 205ff

(5) Felix von Papen: Ein von Papen spricht ... über seine Erlebnisse im Hitlerdeutschland, Amsterdam o. J., S. 28, in Bundesarchiv Koblenz, Signatur Zsg. 2/213, zitiert nach Tuchel, Johannes: Die Systematisierung der Gewalt. Vom KZ Oranienburg zum KZ Sachsenhausen, in: Morsch, Günter (Hrsg.): Konzentrationslager Oranienburg (Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Bd. 3), S. 117-128, hier S. 117.

(6) Publiziert in: Michalka, Wolfgang (Hrsg.): Deutsche Geschichte 1933-1945. Dokumente zur Innen- und Außenpolitik, Frankfurt a. Main 1994, S. 97-99, hier S. 97.

(7) Vgl. den Artikel "Chelmo" in der Enzyklopädie des Holocaust Bd. 1 (dt. Original-Ausgabe), S. 280-283.

(8) Vgl. dazu das ehemalige Gauforum in Weimar in Nähe der Altstadt. Andere Beispiele finden sich in: Wolf, Christiane: Gauforen. Zentren der Macht, Berlin 1999.

(9) Vgl. z. B. : "Einheitlich aufgestellter Plan einer Mittelstadt nach heutigen Gesichtspunkten" von Walter Kraß, in: Akademie der Künste (Hrsg.): 1945. Krieg —Zerstörung — Aufbau. Architektur und Stadtplanung 1940 — 1960 (Schriftenreihe der Akademie der Künste Bd. 23), Berlin 1995, S. 151

(10) Vgl. Kaienburg, Hermann: Der Militär- und Wirtschaftskomplex der SS im KZ-Standort Sachsenhausen-Oranienburg, Berlin 2006, S. 380f