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die Führerhäuser am ehemaligen Adolf-Hitler-Damm

 

Am allgemeinen Siedlungs- und Wohnungsbau wurde eben ein wichtiges Element des Baustils gezeigt: weg von der Anonymität der Großstädte. Der Heimatschutzstil aber weist noch ein weiteres Element auf: "Neubelebung und Förderung volkstümlicher Bauweisen".(76)

Das Resultat waren hier diese Führerhäuser. Bei diesen Häusern handelt es sich um massive Ziegelsteinbauten, die von außen mit Holz verkleidet sind. "Volkstümlich" für diese Region sind angeblich eben solche (typischen) Häuser. Das Pendant im Schwarzwald sind die bekannten dortigen sg. "Schwarzwaldhäuser" mit den typischen Dächern.

 

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Die ehemaligen "Führerhäuser" an der Bernauer Straße, dem damaligen Adolf-Hitler-Damm

Schultze-Naumburg war auch Maler. Für die Malerei wurden im Nationalsozialismus die Begriffe "Entartete Kunst" geschaffen, um Kunstwerke der Moderne zu diffamieren. Nach nationalsozialistischer Auffassung schufen "Nicht-Arier" entartete Kunst.
Schultze-Naumburgs Radikalität ging noch einen Schritt weiter: Er wollte von der Kunst auf die Rasse schließen, sogar bei sg. "alten Meistern", wie folgendes Zitat zeigt: "Gerade Cranach ist sehr lehrreich. Die mongoloid anmutenden Züge kehren bei ihm so oft wieder, und zwar besonders an Stellen, an denen der Maler doch offenbar weibliche Anmut darstellen wollte, daß wir dies nicht mehr als ein Spiel des Zufalls oder als bloße Abhängigkeit von einem besonderen Modell deuten dürfen. Wir können heute genealogisch das Blut nicht mehr feststellen, aber aus seinem Werk können wir erkennen, daß neben manchem Nordischen ganz sicher ein beträchtlicher Anteil ostischer Rasse in ihm gelebt haben muß. Denn es wäre sonst unerklärlich, aus welch anderen Grunde sein gesamtes Schaffen von solchen blöden Typen durchsetzt ist."(77)

 

(76) Rudorff, Ernst: a a. O., zitiert nach Ringbeck, Birgitta.: a. a. O., S. 225.

(77) Schultze-Naumburg in seinem Buch "Rasse und Kunst". Es handelt sich tatsächlich um den Ranaissance-Maler Lucas Cranach.