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Station 1/15: Wohnung der Gebrüder Sass

 

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Die Gebrüder Sass wurden zu berühmten Tresorknackern, auch weil sie bedürftigen Moabitern Geldscheine aus ihren Beutezügen zusteckten in den Briefkästen. Die Polizei musste sie mehrmals wegen Mangels an Beweisen wieder frei lassen. Spektakulär ihr Einruch in der Diskonto-Bank am Wittenbergplatz Ende Januar 1929: Sie gruben tagelang einen Tunnel, um Schließfächer zu plündern, auch hier konnte die Polizei sie trotz Hausdurchsuchung nicht festnehmen. Daraufhin gaben die zwei Brüder eine öffentliche Pressekonferenz in einem Nobelrestaurant und stellten ihren Reichtum offen zur Schau.  

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wanderten sie nach Dänemark aus, setzten dort ihre kriminelle Karriere fort und wurden schließlich gefasst. 1938, nach Verbüßung einer 4jährigen Haftstrafe in Dänemark, wurden sie nach Deutschland ausgeliefert. Inzwischen hatte man auch hier Beweise gesammelt, zum Beispiel riss man in der Wohnung die Dielenbretter heraus. Sie wurden dann zu 13 bzw. 11 Jahren Zuchthaus verurteilt. Heinrich Himmler als Chef der Deutschen Polizei intervenierte und ließ sie ins KZ Sachsenhausen überstellen. 1940 wurden sie dort ermordet.

Hier wohnten die beiden zusammen mit ihren Eltern und weiteren Brüdern 1906 im Hinterhof.