die Gedenkstätte Treblinka in Polen
Das KZ Treblinka diente fast ausschließlich der Vernichtung von Menschen, deswegen unterschied sich das KZ auch baulich von anderen Lagern, wie z. B. Auschwitz. In Treblinka gab es nur wenige Baracken für Häftlinge, nur für Häftlinge, die die Habseligkeiten der Ermordeten sortieren, die Gaskammern reinigen oder Leichen transportieren mußten. Treblinka war eines von drei KZs der sg. "Aktion Reinhardt", man wollte das Generalgouvernement (das ist der Teil Polens, der von Deutschen besetzt, aber nicht dem Deutschen Reich angegliedert wurde, weil es nie zu den verlorenen Ostgebieten gehörte nach dem 1. Weltkrieg) judenfrei machen. Die ersten Opfer wurden am 23. Juli 1942 ermordet, es handelte sich um Juden aus dem Warschauer Ghetto, bis zum 21. September wurden bereits 366.000 Menschen dort ermordet. Es kamen auch Transporte aus Griechenland, insgesamt wurden bis Frühjahr 1943 ca. 870.000 Menschen umgebracht. Die Häftlinge sind hier mit Kohlenmonoxid ermordet worden. Die Gaskammern mit einer Gesamtfläche von 48 qm waren recht schnell nicht groß genug, so daß man Anfang Oktober 1942 weitere baute mit einer Fläche von 320 Quadratmetern. Somit konnten die Insassen eines halben Deportationszugs (also ca. 20 Waggons) zeitgleich umgebracht werden. Im Frühjahr 1943 wurde die "Aktion Reinhardt" für beendet erklärt, das Lager wurde aufgelöst. Die Leichen hatte man nur verscharrt, sie mußten von Häftlingen wieder ausgegraben und verbrannt werden. Der Boden wurde umgepflügt, bepflanzt und dann einer ukrainischen Bauernfamilie übergeben.
Heute erinnert eine eindrucksvolle Gedenkstätte an das Verbrechen. In der Nachkriegszeit wußte man zunächst nicht, wie man mit dem Gelände umgehen sollte, am 28. Februar 1960 ging der Entwurf von Franciszek Duszenko und Adam Haupt als Sieger hervor, Anfang der 60er Jahre begann man mit dem Bau.