Vom Bahnhof Grunewald sind ab Herbst 1941 zahlreiche Menschen deportiert worden, zunächst in Ghettos als Zwischenstation, später direkt in Konzentrations- und Vernichtungslager. Bis zuletzt hielt man an Deportationen fest, noch im Januar 1945 sind Juden in KZs deportiert worden, aufgrund des Frontverlaufs in Lager in Deutschland, zum Beispiel Sachsenhausen bei Oranienburg oder Bergen-Belsen.
Auf dem Weg zum früheren Gleis 17 befindet sich links eine Betonwand mit Negativabdrücken menschlicher Umrisse, gestaltet von Karol Broniatowski, ein in Berlin lebender polnischer Bildhauer. Das Mahnmal wurde am 18. Oktober 1991 enthüllt. Es entstand auf Initiative des Bezirks Wilmersdorf.
Die Deutsche Bahn schrieb einen eingeschränkten Wettbewerb für das zentrale Mahnmal aus. An den Bahnsteigkanten befinden sich Eisenplatten mit dem Datum und Ziel der Deportationszüge. Die Vegetation wurde bewusst eingebunden, man lässt die Gleise teilweise überwuchern als Symbol dafür, dass hier nie wieder Züge abfahren werden. Das Mahnmal wurde am 27. Januar 1998 der Öffentlichkeit übergeben.
In unmittelbarer Nähe befinden sich als Ergebnis vorangegangener lokaler Initiativen weitere kleinere Gedenkorte, die teilweise bewusst entfernt oder gestohlen worden sind. Erhalten ist noch ein kleines Mahnmal der evangelischen Gemeinde.
2012 wurde in unmittelbarer Nähe eine Bücherbox errichtet. Hier sind kostenlos gebrauchte Bücher zum Thema NS und Holocaust eingestellt. Die Box (eine frühere Telefonzelle) wurde im August 2023 durch einen rechtsextremen Brandanschlag zerstört, der Täter wurde gefasst. Die Bücherbox wurde am 27. Januar 2024 neu eröffnet.