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Der Zug der Erinnerung

Seit November 2007 fuhr der Zug der Erinnerung durch Deutschland, im Mai setzte er seine Fahrt nach Polen zur Gedenkstätte Auschwitz fort. Vom 13. April 2008 bis zum 22. April hielt er in Berlin an verschiedenen Bahnhöfen. Der Zug, der an deportierte Kinder im Nationalsozialismus erinnern soll, stand für jeweils zwei bzw. drei Tage im Ostbahnhof, in Lichtenberg, am Bahnhof Putlitzstraße sowie am Bahnhof Grunewald. An der heutigen Putlitzstraße befand sich früher der Güterbahnhof Moabit, von dem aus am 18. Oktober 1941 die ersten ca. 1000 Juden aus Berlin ins Ghetto Lodz deportiert worden sind. Viele weitere Deportationen folgten.

Der Zug hielt auf dem Betriebsgelände der Berliner Hafen- und Lagergesellschaft (Behala), die u. a. am Westhafen ein Betriebsgelände besitzt. Nicht nur die Nutzung, sondern auch die damit verbundenen zusätzlichen Kosten wurden von der Behala übernommen. Die Bundesbahn fordert vom Trägerverein für die Standzeiten in Bahnhöfen pro Tag 450 Euro und für jeden gefahrenen Kilometer drei Euro. Damit belaufen sich die Kosten alleine für Berlin auf ungefähr 10.000 Euro. Bei der Lokomotive 2455 Posen handelt es sich übrigens um eine rumänische Lokomotive mit der Nummer 230094, die von einer rumänischen Firma 2001 repariert und instandgesetzt wurde. 

Allein aus Berlin wurden mindestens 4656 Kinder deportiert, weil sie als Juden, Sinti oder Roma, oder mit geistigen bzw. körperlichen Behinderungen nicht ins rassistische Menschenbild paßten. Nur wenige überlebten die KZs, zu junge Kinder galten als nicht arbeitsfähig. Exemplarische Dokumente zeigen die nur kurzen Biographien der Kinder und Jugendlichen. Ein zweiter kleinerer Teil beschäftigte sich mit den Tätern, außerdem gab es für eigene Recherche eine kleine Bibliothek und ein Internetterminal im Zug. In den wenigen Tages des Berlin-Aufenthaltes sahen ca. 50.000 Besucher die Ausstellung. Auf der Putzlitzbrücke befindet sich seit 1987 ein Mahnmal, um an die Deportierten zu erinnern. 

 

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die preußische P8 

 

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die Innenräume wurden zu Ausstellungsräumen umfunktioniert.

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Blick auf den Westhafen von der Putlitzbrücke aus. Auf diesem Gelände war der Zug abgestellt.

...Die preußische P8 wurde 1919 in Breslau (dem heutigen Wrocław in Polen) von den Linke-Hofmann-Werken mit der Nummer 1804 gebaut. 1926 wurde sie nach Rumänien verkauft und war bis 1974 dort im Einsatz. Ein Eisenbahnfan machte auf einem rumänischen Schrottplatz die Lokomotive ausfindig und ließ sie wieder herrichten. nun ist sie im Eisenbahnmuseum Dieringhausen stationiert. Sie zeigt sich jetzt im Bauzustand der früher 20er Jahre. Geplant war die Lok als Schnellzuglok mit einer Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h. Aufgrund schlechter Laufeigenschaften wurde aber eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h festgelegt. In den Jahren 1919-1926 wurden in etwa 3800 Loks gebaut. Sie wiegt 76,69 Tonnen. In der Ebene konnte sie ca. 300 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern befördern, 400 Tonnen zog sie noch mit 90 Stundenkilometern. Die Deutsche Reichsbahn der DDR musterte sie 1972, die deutsche Bundesbahn 1974, aus.