Das Gebäude, das heutige Bundesfinanzministerium, hat eine bewegte Geschichte: gebaut wurde es 1935, aufgrund der sehr dicken Decken wurde es im zweiten Weltkrieg nicht zerstört. In der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde es von der sowjetischen Militäradministration genutzt, 1947 kosntituierte sich hier die zentrale Verwaltung. Beim gebäude handelte es sich damals um das größte Bürogebäude Berlins mit über 2100 Räumen und einer Grundfläche von 56.000 Quadratmetern. Architekt war Ernst Sagebiel. Am 7. Oktober 1949 wurde hier die DDR gegründet, der deutsche Volksrat erklärte sich zur Volkskammer und proklamierte die Gründung der DDR. Fortan war das Gebäude das so genannte "Haus der Ministerien", bevor nach der Vereinigung das Finanzministerium hier einzog.
Schon 1952 beschloss die SED, den Aufbau des Sozialismus zu forcieren, was zu Arbeitsnormerhöhungen führte. Außerdem sank der Lebensstandard, da man die ohnehin knappen Gelder für die Bewachung der innerdeutschen Grenze und zur Aufrüstung verwendete.
Nachdem Stalin verstorben war, hatte man auch in der DDR den in der Sowjetunion begonnenen anderen Kurs übernommen, man wollte so genannte "Überspitzungen des sozialistischen Aufbaus" ab Juni 1953 zurück nehmen. Allerdings hielt man der 10prozentigen Normerhöhung fest, was zu Unruhen in der Bevölkerung führte.
Schon am Morgen des 16. Juni 1953 legten Arbeiter in Friedrichshaim die Arbeit nieder und zogen zum Haus der Ministerien, um die Verantwortlichen zur Rede zu stellen, die sich aber nicht blicken ließen. Auf dem Vorplatz war indes die Teilnehmerzahl auf ca. 1000 Demonstranten angewachsen.
Schließlich lies sich der Minister Selbmann sehen, konnte aber nicht sprechen. Seine Ansprache wurde immer wieder von Sprechchören mit der Forderung nach freien Wahlen unterbrochen. Schon am Nachmittag hatte man die Normerhöhung zurück genommen, die Menge zerstreute sich. Aber der Protest hatte sich verselbständigt. Das Gerücht eines Generalstreiks am 17. Juni machte die Runde mit politischen Forderungen, die hier ihren Ausgangspunkt nahmen. Allein in Berlin legten 36.000 Arbeiter nir Arbeit nieder. Man forderte u. a. freie Wahlen und die Freilassung politischer Gefangener.
Wieder strömte man zum Haus der Ministerien, der Ausnahmezustand wurde verhängt, es gab Tote und Verletzte. 18 Menschen wurden zum Tode verurteilt und standrechtlich erschossen.
An diese Ereignisse erinnert das Mahnmal, das ich auf der folgenden Seite vorstelle: