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die Widerlegung der Aussagen des Holocaustleugners Robert Faurisson S. 3/10

 

Bildquelle: Vortrag Faurisson, Minute 00:24:51 bis 00:25:16

Dieser Betrugsvorwurf lässt sich nur erheben, wenn man die verschiedenen Pläne aus den 40er Jahren ignoriert und die Zeugenaussagen. Es gibt sehr viel mehr erhaltene Baupläne, weil man das die Planungen mehrfach modifiziert hatte.

Faurisson zeigt dann Fotos des heutigen ehemaligen Krematoriums, zeigt auch die Abrissspuren der Luftschutzräume, um die damalige Gaskammer wieder zeigen zu können. Er macht auf angestrichene Wände aufmerksam und fragt rhetorisch, warum dies notwendig sei. Es gibt zwei mögliche Antworten: erstens hatte man diesen Raum eben später als Luftschutzkeller genutzt, zweitens sollte den Häftlingen ja suggeriert werden, dass sie geduscht werden würden.

Faurisson widmet sich dann den Einwurfsluken für das Zyklon-B:

Quelle: Vortrag Faurisson, Minute 00:27:21 bis 00:28:23

In dieser kurzen Sequenz sind mehrere Fehler bzw. Fehlannahmen enthalten. Er suggeriert erst einmal, dass die Einwurfsluken viel zu primitiv seien, aufgrund der Gefährlichkeit des Giftgases ungeeignet sind. Die Anwendung ist keineswegs so gefährlich, wie Faurisson behauptet, man muss nur ein paar besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen. Folgende Bilder zeigen dies:

 

 

Bildquelle: Kalthoff, Jürgen/Werner, Martin (1998), S. 60

Die beiden oberen Bilder zeigen den Einsatz des Gases als Schädlingsbekämpfungsmittel. Oben wird eine Orgel begast, unten eine Klosterbibliothek.

Bildquelle: ebd., S. 70

Dies Foto oben zeigt die Schädlingsbekämpfung in einem Schiffsladeraum. Diese Situation ist sehr ähnlich der Gaskammern in Auschwitz. Das verwendete Zyklon-B befindet sich auf einem porösen Trägermaterial, das als Granulat in Dosen hergestellt wurde. Der Doseninhalt wurde dann, ähnlich wie auf dem Schiffsfoto, in offene Drahtsäulen in die Gaskammer hineingeworfen. Dort gaste das Zyklon-B aus dem Trägermaterial heraus. Das Granulat kann dann zum Hersteller wieder für weitere Anwendungen zurück geschickt oder einfach im Müll entsorgt werden.

"Handelt es sich um die Durchgasung sehr großer Objekte, wie Mühlen, so werden die erforderliche Anzahl Büchsen im Freien geöffnet und passende Gummikappen über die offenen Büchsen gestülpt, um einen größeren Gasverlust zu vermeiden. Nach dem Verteilen der Büchsen in die einzelnen Stockwerke und Räume wird das Zyklon einfach ausgestreut und so die Aufenthaltszeit im unter Gas stehenden Raum wesentlich verringert. Nach dem Ausstreuen in den zu gasenden Raum gibt das Pulver in kurzer Zeit seine Bestandteile quantitativ ab, und es bleibt nur ein trockener Sand als vollkommen harmloser Rückstand."

Dr. med. C.M. Hasselmann, Zwei Jahre Zyclon B – die Entwesungsmethode der Wahl, Sonderdruck aus der Münchener Medizinischen Wochenschrift, 1925, Nr. 3, S. 96-99, StA HH, 352-3 Medizinalkollegium, Hafenarzt I, 144, zitiert nach ebd., S. 58.

Ein Beispiel hierfür:

Bildquelle: Ebd., S. 58

Somit kann sich niemals eine gefährliche Giftgaswolke, die das Krankenhaus der SS in Auschwitz bedroht hätte, bilden, da das Granulat erst einmal nach unten fällt und genügend Zeit bleibt, die Luke oben zu schließen, die außerdem nicht luftdicht sein muss. Denn wie aus dem obigen Foto hervorgeht, hat man das Zyklon-B auch in normalen Gebäuden angewendet, die selbstverständlich keine luftdichten Fenster besaßen. Selbst wenn das Gas nach draußen gelangt, verteilt es sich ja in der Umgebungsluft.

Einen weiteren Fehler begeht Faurisson, auch dies ist unter Holocaustleugnern ein beliebtes Argument: Zyklon-B sei explosiv, deswegen könne man es nicht in der Nähe von Verbrennungsöfen einsetzen. Ein explosives Luft-Zyklon-B-Gemisch entsteht erst bei recht hohen Konzentrationen. Pro Einwurfschacht wurde eine Dose Zyklon-B verwendet, da man die Raummaße kennt, kann man eine durchschnittliche Konzentration ermitteln:

"Tatsächlich sind die für eine Explosion erforderlichen Konzentrationen an Cyanwasserstoff - mindesten 5,4% bzw. 60g/m³ - in den Gaskammern niemals auch nur annähernd erreicht worden."

Trunk 2012, S.45f.

Faurisson schließt dann seine Betrachtungen zum Stammlager ab mit einem Foto des Lagerorchesters und eines Schwimmbades. Hiermit möchte er zeigen, dass Auschwitz ein "normales" Lager war. Dieses Motiv greift er im Verlauf des Vortrages noch einmal auf.

Zwischenfazit

Um seine Thesen zu "belegen", geht Faurisson hochgradig selektiv vor, blendet alles aus, was seinen Vorstellungen widersprechen könnte. Darüber hinaus werden falsche Tatsachen behauptet, wie zum Beispiel die Anwendung des Gases Zyklon-B.

Faurissons Behauptungen über Auschwitz Birkenau

Ab Minute 00:29:00 beschäftigt sich Faurisson mit dem Vernichtungslager Birkenau. Bereits seine Einleitung nimmt seine Methodik vorweg: Der Legende nach würde der Besucher hier riesige Krematorien erwarten bzw. deren Ruinen, weil von einer "Todesfabrik" die Rede ist. Faurisson lädt hier also die historische Wirklichkeit unzulässig mit Bildern auf, um diese dann, weil diese Imaginationen eben nicht real waren, in Frage zu stellen.

Um auch hier wieder die Gaskammern anzweifeln zu können, setzt er wieder eine bereits verwendete Methode ein, er zeigt Gaskammern für einen völlig anderen Verwendungszweck. in diesem Fall zeigt er Fotos von Gaskammern, die man zur Schädlingsbekämpfung in Kleidungsstücken einsetzte, die es auch in Auschwitz-Birkenau gegeben hatte. Er stellt fest, dass diese sehr viel komplizierter aufgebaut waren als die Gaskammern, in denen man Menschen tötete. Auch dies verwundert nicht.

Die Kleidungsstücke hängen auf Bügeln eng aneinander, Luft kann sich nicht selbständig verteilen, da die Kleidungsstücke sich nicht bewegen und man für Insekten höhere Konzentrationen benötigen würde. Allerdings setzte man häufig kein Zyklon-B ein.

Ein Autoklav arbeitet mit Überdruck und heißem Wasserdampf. Dem können auch Giftgase hinzugefügt werden. Wesentlich ist aber der Überdruck, der eine solche komplizierte Technik erforderlich macht. So gab es in Auschwitz in beiden Lagern sowohl Autoklaven, die nur mit Heißluft arbeiteten als auch welche mit Zyklon-B.

Hier ist ein Blick lohnenswert auf die Desinfektion im Stammlager im Block III des Stammlagers. Das Stammlager war, bevor Polen überfallen wurde, eine Armeekaserne, die dann nach 1939 teilweise umgebaut wurde.

Hier eine Ansicht der Gebäude des Stammlagers:

Bildquelle: eigene Aufnahme, Mai 2008.

Natürlich gab es noch andere eher flache Gebäude und auch Holzbaracken, die man auf das Gelände gebaut hatte. Wesentlich ist aber, dass man in den Block 3 des Stammlagers, in einer Steinbaracke wie hier abgebildet, eine Desinfektion eingebaut hatte mit Zyklon-B. Dies veranschaulicht, dass man durchaus "normale" Gebäude zur Desinfektion mit Zyklon-B umfunktionieren kann.

Die Desinfektion wurde im ersten Stock des Blocks 3 gebaut:

Bildquelle: Pressac 1989, S. 26, oben rechts ist der Durchbruch für die Ventilation zu sehen.

"The drawing and account provide important information. They show that an ordinary room can easily be transformed into a gas chamber by simply installing an extractor fan, the "safety regulations" being reduced to their absolute minimum, the wearing of gas mask by the operators. It may appear surprising that the witness did not wear any clothes, this being highly dangerous in an atmosphere containing 2% by volume of hydrocyanic acid, since a subject exposed to such a concentration of the gas can lose consciousness after ten minutes by absorption through the skin, even when wearing a gas mask. However, about 5 1.5kg cans of Zyklon-B would be necessary in ONE of the gas chambers in Block 3, to obtain this concentration (24g/m³)."

Pressac 1989, S. 25.

Der Zeuge, ein Häftling des KZs, berichtete 1961:

"In these rooms there were wooden frames with hooks on which we hung the clothes. The windows were sealed by strips of paper along the joints, as was the ventilator. We received the Zyklon-B from Capo Mau, a German, who was the only one to have the key of the store. Bezucha, another prisoner, and I did the gassing. We put on our gas masks and went in the room naked or wearing underpants. We did that because of the lice. [...] Once I was slightly gassed because the mask I was wearing was not fully gas-tight. I felt nothing at the time but two hours afterwards I had a bad headache, a pain in the meninges and a burning pain in the lungs. At first did not go to the KB [Krankenbau / hospital block] but went out of the block into the birch alley [between Block 3 and the protective wall of the Stammlager] to breath deeply while doing some knee bends. The headache went away fairly quickly, but when I coughed a little blood came up. Doctor Wasilewski diagnosed inflammation and dehydration of the throat. After being hospitalised, I was cured in two months."

Ebd., S. 24.

Wie aus Pressacs Zusammenfassung, fußend auf Bauplänen und Zeugenaussagen, hervorgeht, hatte man aus einem normalen Block eine Desinfektionskammer gemacht, in der Zyklon-B verwendet wurde.

Warum also soll es nicht möglich sein, die Leichenräume der Krematorien als Gaskammern zu verwenden?